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Stammler, Wolfgang

Geb. 5.10.1886 in Halle/S., gest. 3.8.1965 in Hoesbach (Spessart).

 

Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Halle, Berlin und Leipzig 1908 Promotion in Halle bei Strauch. Die Dissertation »›Der Hofmeister‹ von Jakob Michael Reinhold Lenz. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 18. Jhdts.«[1] ist zwar explizit literaturgeschichtlich angelegt (ausführ­lich zum Leben von Lenz, zu den literarischen Einflüssen, Vorbil­dern ebenso wie zur Rezeption, Aufführungen u. dgl.), enthält aber in der philologischen Auswertung der von ihm neu kollatio­nierten Handschrift ausführliche sprachwissenschaftliche Ab­schnitte (bes. zur Orthographie, S. 66-103). 1911-1924 Gymnasiallehrer in Hannover, 1914 habilitierte er dort an der Techni­schen Hochschule. In diesem Kontext veröf­fentlichte er auch lokalgeschichtliche Arbeiten, so z.B. eine Bio­graphie und Briefedition zu dem Hg. des »Hannoverschen Magazins« Friedrich Ar­nold Klockenburg (1742-1795) (»F. A. Klockenburg. Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen und sozialen Lebens in Hanno­ver«[2]). 1918 (vorübergehend) Professur für Deut­sche Philologie in Dorpat, 1924-1936 ordentlicher Professor in Greifs­wald, 1936 wurde er in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, 1937 wurde er aufgrund des § 6 des Beamtengesetzes von 1933 entlassen, also  »zur Vereinfachung der Verwaltung«, was keine explizite Angabe von Gründen erforderte. Bemühungen zu seiner »Wiederverwendung« scheiterten. Im Weltkrieg wurde er zum Militärdienst eingezogen; nach Kriegsende lebte er zunächst privat im Spessart, den er auch später als Wohnsitz beibehielt. Nachdem er zwischenzeitlich zum Katholizismus konvertiert war, wurde er 1951 Professor für germanische Philologie an der Kath. Universität in Fribourg (Schweiz), wo er 1957 emeritiert wurde.

S. vertrat die Germanistik im umfassenden kultur- bzw. gei­stesgeschichtlichen Sinne. Seinen Arbeitsschwerpunkt bildete die frühe Neuzeit (vom Spätmittelalter bis zum Barock), wozu er eine große Zahl von Veröffentlichungen vorgelegt hat. Der überwiegende Teil seines umfangreichen Œuvres ist der Literatur gewidmet: vom frühen Mittelalter (bei ihm 1934 »Frühe Deutschheit« betitelt) über die Klassik (auch mit Volks- bzw. Schulausgaben zu Goethe und Schiller) bis zur Gegenwartsliteratur, wo er auch triviale (aber nationale!) Autoren wie H. Löns, Gorch Fock u. dgl. behandelt. In den späteren Jahren (während seines Ordinariats an der Katholi­schen Hochschule in Fribourg) beschäftigte er sich zunehmend mit religiösen Schriften, vor allem der Mystik. Diese religiöse Neuorientierung bestimmte wohl auch seine Stelle an der Universität in Fribourg.[3] Das war offensichtlich seine Art, die Vergangenheit (bei ihm: die »dunklen Zeiten«) zu verarbeiten, wie er in der Einleitung zu »Gottsuchende Seelen. Prosa und Verse aus der deutschen Mystik des Mittelalters«[4] deutlich macht.

S. verband mit seinem dominanten literaturgeschichtlichen Interesse sprachwissenschaftlich-philolo­gische und auch volkskundliche Ar­beiten. Einen Schwerpunkt seiner Arbeiten bildete das Niederdeutsche, des­sen Entwicklungsabschnitt seit dem Hochmittelalter er gewisser­maßen auf dem literaturgeschichtlichen Wege germanistisch akzep­tabel machte (gegen die übliche Beschränkung auf Altniederdeutsch = Heliand und Mundartforschung für die Gegenwart). 1920 veröffent­lichte er eine »Geschichte der niederdeutschen Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart«,[5] wobei er »literatursoziologisch« auf der Be­sonderheit der mittelniederdeutschen städtischen Literatur insi­stierte, gegen das Normativ-Setzen des höfischen Literaturideals, und so insbes. die spätmittelalterlichen »prosaischen« Formen be­handelte. Komplementär dazu gab er 1921 ein »Mittelniederdeut­sches Lesebuch«[6] heraus und verfolgte auch die späteren kulturellen Entwicklungen (nach dem sog. »Niedergang« in der Reformationszeit), wobei er bestrebt war, eigenständige Lei­stungen nachzu­weisen (s. etwa »Die neuniederdeutsche Literatur im 18. Jahrhun­dert«);[7] dazu gehörte auch die Aufarbeitung des »Gelegenheitsschrift­tums« (»Zur niederdeutschen Dichtung in der Aufklärungszeit«).[8]

Seine sprachwissenschaftlich wichtigsten Arbeiten hat er später in zwei Sammlungen herausgegeben (»Kleine Schriften zur Literaturge­schichte des Mittelalters«;[9] »Kleine Schrif­ten zur Sprachgeschichte«)[10] – wobei eben auch die lite­raturwissenschaftlich ausgewiesenen den Sprachwissenschaftler zei­gen, der die Stilform der Texte herausarbeitet, insbesondere Fra­gen der Syntax bzw. des Sprachausbaus in der frühneuzeitlichen Prosa behandelt (vom Geschäftsschrifttum über die Rechtssprache u.a. Fach­sprachen bis zu seinem bevorzugten Thema, der Mystik), s. etwa detailliert zu den syntaktischen Mustern in der Übersetzungslitera­tur des 15. und 16. Jahrhunderts in: »Kleine Schriften zur Sprachgeschichte«: 19-35.

Hier zeigt er sich als Vertreter der kulturwissenschaftlich orientierten Gegenbewegung gegen die jung­grammatische Orthodoxie, wie er sie (nicht nur projektiv) in dem Nachruf auf seinen Lehrer Roethe rühmt.[11] S. gehört insoweit in das Feld der Neuerer (s. hier Vossler u.a.), die die positivistische Fixierung auf das Sortieren von Daten der Überlieferung zu überwinden suchten. Wie er es in einer kurzen Replik auf O. Behaghel formulierte, der ihm Detailfehler nachzuweisen gesucht hatte: es geht darum zu zeigen, »daß auch in der Sprache geistige Kräfte, d.h. Ideen wirksam sind«.[12] Dahinter stand bei ihm eine sprachsoziologische Fragestellung, die sich gegen die dominierende literaturwissenschaftliche Fixierung auf die Hochkultur und in deren Fluchtpunkt: auf die Engführung der sprachwissenschaftlichen Forschungen in der Germanistik richtete. Statt das späte Mittelalter als »Verfall der hochdeutschen Dichtersprache« zu sehen, muß darin das Neue untersucht werden, die Bemühung um eine neue deutsche Sprache, die mit dem Latein in allen sprachlichen Domänen äquivalent war, mit dem städtischen Bürgertum als ihrer Trägerschaft. Eine Schlüsselstellung haben dabei die Übersetzungstexte, für die er vor allem auch juristische Texte heranzieht.[13]

Anders als bei der junggrammatischen »Laut- und Formenlehre« stand bei ihm daher die Syntax und die Wortgeschichte im Vordergrund, und über die genaue Analyse der sprachlichen Formen der Texte (die er auch diplomatisch abdruckt) auch die Orthographie als konstitutiver Bestandteil der Bemühungen um eine neue Sprach- bzw. Schriftkultur, so insbesondere auch in seinem Arbeitsbuch »Prosa der deutschen Gotik. Eine Stilgeschichte in Texten«.[14] So förderte er denn auch die regio­nale Mundartforschung, aber eben nicht im Sinne einer Faktensamm­lung für die Sprachgeschichte, son­dern in einem breiten »volks­kundlichen« Sinne (das wird sehr deutlich auch bei seinen Greifswalder Mit­arbeitern Kaiser und Mischke). Dadurch tauchen bei ihm früh sprachsoziologische Fragen auf, wie das heute noch virulente Thema der Halbsprachigkeit, also die Frage von Mischsprachen, bei denen er der rein wertenden Betrachtung die Frage einer gegebenenfalls erreichten übergenerationellen Festigkeit entgegenstellt, s. seine Überlegungen in »Das ›Halbdeutsch‹ der Esten«,[15] die offensichtlich auf Beobachtungen in seiner Dorpater Zeit zurückgehen.

S. war immer zentral an der inhaltlichen Ausrichtung des Fa­ches beteiligt. Das zeigen nicht nur seine vielen synthetisieren­den Überblicksdarstellungen und die Mitarbeit an den großen Hand­büchern: 1925-1931 Mitarbeit am »Reallexikon der Deutschen Litera­turgeschichte«; 1933-1943 Herausgeber des »Verfasserlexikons des Dt. Mittelalters«; 1939-1940 Mitarbeit an »Trübners Deutschem Wörter­buch«; Herausgeber der für die Nachkriegs­germanistik be­stimmenden »Deutsche[n] Philologie im Aufriß«;[16] Mither­ausgeber mehre­rer Editionsreihen der Z. f. dt. Philologie (seit 1925) u.a. mehr.

Politisch war S. wohl deutschnational, wie es sich in seinem Nachruf auf sein Vorbild Roethe spiegelt,[17] und zwar auf dem »draufgängerischen« radikalen Flügel: während des Studiums war er in einer schlagenden Verbindung, im Ersten Weltkrieg zuerst bei den Ulanen, dann bei den Fliegern, nach Kriegsende noch in einem baltisch-deutschen Freicorps (s. Studer, Nachruf). Diese Seite spiegelt sich auch in kleineren Gelegenheitsschriften, z.B. seiner Sammlung »Neuere[r] Soldatenlieder«.[18] Insofern stand er der nationalsozialistischen »Revolu­tion«, nicht zuletzt als Revanche für die Niederlage im Ersten Welt­krieg, positiv gegenüber; geradezu makaber liest sich seine »Greifswalder Universitätsrede zur 60. Reichsgründungsfeier« (»Germanisches Führerideal«),[19] die in ho­hem Pathos germanischer Heldenepik, bestimmt von Taten und Todes­verachtung, das Elend der »äußeren« Gegenwart, in der »unser Volk zerrissen in Parteien« ist, magisch-beschwörend überwindet. Der aktuelle Gegenwartsbezug wird indirekt überdeutlich: heldisches Germanentum ist eine Frage der Haltung – wie auch schon im Altertum braucht der ersehnte »Führer aus der Not« durchaus dem nordischen Phänotypus nicht zu entsprechen, kann »schwarzhaarig und dunkeläugig« sein (S. 13)....Bei ihm ist das Draufgängertum (in seiner Freizeit war er Hochseesegler)[20] von politischem Engagement schwer zu trennen. Das zeigt sich vor allem auch in seiner Unterzeichnung des Manifests »republikanischer und sozialistischer Hochschullehrer« gegen die nationalsozialistische Agitation im Fall Gumbel 1931.

So war S. offen­sichtlich eine Anlaufstelle für politisierte Studenten (die bei ihm problemlos promovieren konn­ten, so insbes. Mischke, Pechau);[21] sich selbst be­quemte er aber »nur« zu einem Engagement in dem SA-Ma­rine-Sturm (Beitritt Oktober 1933), während er offensichtlich Par­teigrößen gegenüber ein iro­nisch-distanziertes Verhältnis hatte. Er pflegte in Greifswalder Kneipen einen Stammtisch, bei dem er sich wohl auch sehr offen äußerte (seinen engen »Stammtisch«-Kontakt zu den Fribourger Studenten rühmt später auch der dortige Rektor in der FS 1958: XIV-XV); in Greifswald brachte das Denunzia­tionen (aktenkundig im Greifswalder Univ. Archiv) mit sich, nachdem ihn die Gumbel-Erklärung ohnehin suspekt gemacht hatte.[22] Seit Anfang 1935 war gegen ihn ein Disziplinarverfahren anhängig, das im Dezember 1936 mit seiner vorzeitigen Pensionierung (§ 6 des Be­amtengesetzes von 1933) endete.[23] S. bemühte sich heftig um seine Rehabi­litierung: Anfang 1937 gab er noch ei­ne Loyalitätserklä­rung ab (»Ich bin ein überzeugter Nationalso­zialist, wie u.a. meine Tätigkeit in der SA und die dortigen Dienstzeugnisse auswei­sen«).[24] In diesem Kontext sind wohl auch seine unappetitlichen Anbiederungsbemühungen mit einer Blut-und-Boden-Rhetorik zu lesen, die er im gleichen Jahr als »Das dichterische Schaffen in Niederdeutschland«[25] veröffentlichte: ein Loblied auf nationalsozialistische Autoren und ihre »Blutsverwandten« im Ausland (Knut Hamsun u.a.) in Abgrenzung zu blutsfernen Literaten (wie z.B. »der Jude Heinrich Heine«, S. 556).

S. konnte seinen vorübergehenden Ruhestand offen­sichtlich unbehindert für seine Forschungen nutzen und zumindest lange Zeit auch seine »offiziösen« publizistischen Projekte wei­terbetreiben: bei der Z. f. dt. Philologie war er bis 1942 Mither­ausgeber (seit 1925 – dann wieder ab 1952); bei »Trübners Deutschem Wörterbuch« arbeitete er 1939-1940 mit (1933-1934 hatte er auch beim »Deutschen Wörterbuch« mitgearbeitet), das von ihm begründete Ver­fasserlexikon »Die deutsche Literatur im Mittelalter« gab er von 1933-1938 heraus – die nächste Lieferung erschien allerdings 1943 unter der Herausgeberschaft von K. Langosch. Seit 1940 gab es beim REM Überle­gungen zu seiner »Wiederverwendung« (1941 bewarb er sich – aller­dings erfolglos – um den Hamburger germanistischen Lehrstuhl). Schließlich wurde er zur Wehrmacht eingezogen, wobei er sich 1942 einem Feldge­richtsverfahren stellen mußte (die Akten waren mir nicht zugäng­lich). Auch das nutzte er wieder für sprachliche Beobachtungen, bei denen der reißerische Titel, unter denen sie gedruckt wurden: »Frisches Blut in norwegischen Hütten«[26] eine namenkundliche Studie verdeckt, bei der er methodische Einwände gegen vorschnelle »deutsche« Deutungen ohne Kontrolle an der urkundlichen Überlieferung vorbringt. Die sprachwissenschaftlichen Methodenfragen schirmen ihn hier gegen Entgleisungen ab, die in zeitgenössischen literaturwissenschaftlichen Arbeiten bei ihm durchgingen (s.o.).[27] Daß er in dieser Hinsicht nicht ohne weiteres auf der »germanischen« Propagandalinie lag, zeigen auch schon frühere Gelegenheitsschriften bei ihm, etwa »Freiligrath über die vlämische Bewegung«.[28]

Nach dem Weltkrieg schloß er an sein frühes Arbeitsprogramm an, wie vor allem der Aufbau der von ihm herausgegebenen großen »Deutsche[n] Philologie im Aufriß« zeigt (s.o.), dort insbesondere auch seine eigenen Beiträge »Mittelalterliche Prosa in deutscher Sprache« (Bd. II: Sp. 749-1102) und »Schrifttum und Bildkunst im deutschen Mittelalter« (Bd. III: Sp. 613-698), von denen der letzte der Einbettung schriftlicher Texte in ihren Gesamtkontext gilt. Seine eigene Vergangenheit wird bei ihm nicht Thema, abgesehen von seiner religiösen Wende, die vielleicht auch in dieser Hinsicht zu interpretieren ist. Bemerkenswert ist allerdings seine begriffsgeschichtliche Arbeit »Politische Schlagworte in der Zeit der Aufklärung«,[29] in der er sich bemüht, die argumentativen Figuren der Französischen Revolution, insbesondere Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, als im zeitgenössischen Deutschen schon fest verankert nachzuweisen und nicht als Ergebnis einer Rezeption des Französischen. Auch wenn er dabei zwangsläufig auf Menschenrechtsargumente eingeht, und in dem Zusammenhang auch auf die Judenfrage kommt (S. 250), bringt ihn das nicht zu einer Überprüfung seiner Argumentation in Hinblick auf die von ihm selbst mitgetragenen Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit.

Q: V; IGL (E. Roth); DBE; zur biographischen Situation insbes. Recherchen im Univ. Ar­chiv Greifswald von R. Herrmann-Winter; Akten im Docum. Center Berlin; Unterlagen/Regesten im Archiv Simon (http://homepages.uni-tuebingen.de/gerd.simon/ChrStammler.pdf, März 2009). Nachrufe: W. Krogmann, in: Korr. Bl. Ver. ndt. Sprachforschung 72/1965: 49-51; I. Studer, in: Academia Friburgensis 23/1995: 92-94; R. Majut, in: German Life and Letters 19/1966: 210-211; M.-L. Lechner; in: Hess. Blätter für Volkskunde 57/1966: 251-253; K. Ruh, in: Z. dt. Philologie 86/1987 (Sonderheft als Gedenkband). Schriftenverzeichnisse in der FS : G. Eis u.a. (Hgg.), Berlin: Schmidt 1953: 206-218; »Lebendiges Mittelalter«, Fribourg (CH): Universitätsverlag 1958: 312-316 (mit Laudationes von A. A. Schmid, N. M. Luyten).



[1] Halle/S.: Karras 1908.

[2] In: Z. Hist. Verein f. Niedersachsen 79/1914: 185-219.

[3] S. das Geleitwort von Luyten in der FS 1958 (Q): XV.

[4] München: Hueber 1948.

[5] Leipzig 1920, Repr: Stutt­gart: Teubner 1968.

[6] Hamburg: Hartung.

[7] In: Jb. Verein f. niederdt. Sprachf. 44/1918: 57-72.

[8] ebd. 54/1928: 69-74.

[9] Berlin: Schmidt 1953.

[10] ebd. 1954.

[11] In: Z. f. dt. Ph. 51/1926: 393-405, bes. S. 397.

[12] In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literatur und Geistesgeschichte 3/1924: 338.

[13] Z.B. »Ideenwandel in Sprache und Literatur des deutschen Mittelalters«, in: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 2/1924: 753-769 (= Antrittsvorlesung in Greifswald), »Popularjurisprudenz und Sprachgeschichte im 15. Jhdt.«, in: O. Behaghel (Hg.), »Festschrift F. Kluge«, Tübingen 1926: 133-139.

[14] Berlin: Junker und Dünnhaupt 1933.

[15] In: Z. f. dt. Mundarten 17/1922: 160-172.

[16] 3 Bde, Berlin: Erich Schmidt Verlag 1952-1957, Neuauflage 1957, 2. Aufl. 1960-1962.

[17] In: Z. f. dt. Ph. 51/1926: 393-405.

[18] In: Z. f. Volkskunde 26/1916: 209-210

[19] Greifswald: Bamberg 1931.

[20] S. auch seine persönlich gefärbte Darstellung »Seemannsbrauch und Glaube« in seinem »Aufriß« Bd. III: Sp. 2901-2971.

[21] Dessen Machwerk »Nationalsozialismus und deutsche Sprache« er als Dissertation durchgehen ließ (gedruckt Greifswald: Dissertationsdruck 1935).

[22] S. den Nachruf von Majut für Momente seiner persönlichen Haltung in dieser Zeit.

[23] G. Simon, der eine Sammlung von Unterlagen zu S. zusammengestellt hat, kommt zu dem Ergebnis, daß die Annahme, dieser sei aus politischen Gründen entlassen worden, »eindeutig falsch« ist; Gründe seien die finanziell verworrenen Verhältnisse von S. gewesen. Das ist gerade auch nach Simons Materialsammlung nicht nachvollziehbar, s. hier im Katalog auch die Verfolgung der anderen Unterzeichner der Gumbel-Erklärung (A. Goetze, Lerch, Plessner, Schirokauer, Schücking, Siemsen). Die Denunziationen sind aktenkundig, die finanziellen Querelen sowie auch die Streitigkeiten mit S.s damaliger Frau, der zudem noch eine nicht-arische Herkunft vorgeworfen wurde, spielten für die Beurteilung des Falles durch die lokalen Universitätsinstanzen sicher auch eine Rolle, konnten aber bei einem Entlassungsverfahren nicht ausschlaggebend sein.

[24] Schreiben an den Rektor der Universität Greifswald vom 3.1.1937.

[25] In: H. F. Blunck (Hg), »Die nordische Welt«, Berlin 1937: 548-564. In diesen Kontext gehört auch, daß seine Gesinnungsgenossen am Hamburger Germanischen Seminar ihn 1938 um ein Gutachten zur Wiederbesetzung der Lasch-Stelle baten, in dem er sich ausgesprochen linientreu ausläßt (in der Personalakte Lasch, Univ. Archiv Hamburg).

[26] Geistige Welt 9/1942: 1-2.

[27] Simon 1990: 78 gibt Hinweise auf seine Tätigkeit bei einer Propagandakompanie in Norwegen. Nach einer von Simon dort zitierten Auskunft von H. Boberach (1982) soll S. »Leiter des Sachgebietes Presse und Propaganda« beim Luftgaukommando Norwegen gewesen sein.

[28] In: Quickborn 13/1919: 19-20.

[29] In der von ihm selbst herausgegebenen Festschrift für W. Goetz (»Lebenskräfte in der abendländischen Geistesgeschichte«), Marburg: Simons 1948: 199-259.