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Erman, Adolf Johann Peter (Jean Pierre Adolphe)

 

Geb. 31.10.1854 in Berlin, gest. 26.6.1937 in Berlin.

E. stammte aus einer hugenottischen Familie und besuchte in der Familientradition das Französische Gymnasium in Berlin. Bereits als Schüler hatte er im Selbststudium begonnen, Ägyptisch zu lernen. Zu dessen Studium ging er nach dem Abitur 1874 nach Leipzig, dann nach Berlin, wo er 1877 bei Lepsius promovierte (s.u.). Als Student war er in Leipzig in einer schlagenden Verbindung, in Berlin verdiente er sich sein Studium als Bibliothekar am Königlichen Museum.

Ungemein selbstbewußt verstand er sich schon als Student als Neuerer der Ägyptologie, der im Gegensatz zu allen Fachvertretern, insbesondere auch zu seinem Leipziger Lehrer Ebel, das Fach auf eine strikt methodisch (philologisch) kontrollierte Grundlage stellen wollte. So veröffentlichte er schon 1875 (in seinem 2. Semester!) einen Aufsatz über die Dualformen der Pronomina, den er systematischer in seiner Dissertation wieder aufnahm: »De forma pluralis in lingua aegyptiaca« (Berlin 1878).[1] Statt die heterogene Masse »ägyptischer« Formen aus einer 4000jährigen Überlieferungsstrecke zu beschreiben, verlangt er eine strikte diachrone Zerlegung des Materials (ausdrücklich mit dem Verweis auf die »anderen Philologien«, von ihm explizit ins Feld geführt: die romanische Sprachwissenschaft). Deskriptive Grundlage sind für ihn die späteren Papyri, die die Endungen sorgfältig ausschreiben. Mit dem daraus extrapolierten grammatischen System vergleicht er die Formen des Altägyptischen ebenso wie des späten, analytisch umgebauten Koptischen.

Damit war sein lebenslanges Arbeitsprojekt definiert, das er in einer enormen Energieleistung verwirklichte: die Ägyptologie auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen, indem er in sie corpusdefinierte Schienen einzog, auf denen überhaupt erst eine grammatische wie lexikalische rekonstruktive Arbeit in Angriff genommen werden konnte. Das wurde von den etablierten Fachvertretern als Affront empfunden, die sich mit der damaligen Ägyptomanie in Übereinstimmung wissen konnten (an der vor allem auch der deutsche Kaiser persönlich Anteil nahm, nicht zuletzt als Sponsor).[2]

1880 habilitierte E. in Berlin, wohl auf der Grundlage seiner »Neuägyptische(n) Grammatik« (s.u.). 1884 wurde er zum a.o. Professor ernannt, 1892 zum ordentlichen Professor für Ägyptologie in Berlin. Von 1884 bis 1914 war er gleichzeitig Direktor der Ägyptischen Abteilung des Berliner Museums.

Nach seiner Selbsteinschätzung, die er schon in seinen ersten Veröffentlichungen deutlich artikulierte (s. auch seine Autobiographie, Q), begann eine neue, die eigentliche wissenschaftliche Phase der Ägyptologie mit ihm – was auch in neueren Fachdarstellungen so gesehen wird.[3] Der Bruch mit der vorausgehenden Ägyptologie, die im 19. Jhd. (mit dem Ausgang beim napoleonischen Beutezug in Ägypten) eine verbreitete Mode war, lag nicht nur im Methodischen im engeren Sinne. Mit der Welt der Ägyptenbegeisterten verband E. wenig: er hatte seine grundlegenden Analysen schon absolviert, als er sich endlich zu einer (seiner einzigen!) Ägyptenreise 1885 entschloß – als Direktor des Berliner Museums, der dort Antiquitäten für die Berliner Sammlung aufkaufte. Seine Vorbehalte gegen die dabei erlebten »Orientalen« wurden auf dieser Reise nur bestätigt (bei entsprechenden Formulierungen seiner Darstellung in der Autobiographie (1929, Q) kann man nicht umhin, sie rassistisch zu lesen, s. dort S. 211).

Auch die große Zahl der Texte, die er bearbeitete und zum Teil edierte, nervten ihn eher, als daß sie ihn begeisterten: er kann mit der so sichtbar werdenden altägyptischen Kultur nicht viel anfangen – was ihn nicht hinderte, auf der Basis des so Erschlossenen systematische Werke zur altägyptischen Landeskunde und insbesondere Religion zu verfassen, die die verbreiteten Phantastereien ersetzen sollten. Aber er freute sich geradezu, wenn er auch mal einen Text fand, der ihm zugängliche Alltagspraktiken zeigte, wie etwa bei seiner ausführlich kommentierten Edition »Zaubersprüche für Mutter und Kind. Aus dem Papyrus 3027 des Berliner Museums«.[4] Seine umfassende Gesamtdarstellung »Ägypten und ägyptisches Leben im Altertum«,[5] die sprachliche Fragen als Quellenproblem behandelt (außer in Kap. 14 bei der Entwicklung der ägyptischen Schrift und ihrer Nutzung in der Überlieferung) blieb ein Standardwerk. 1923 erschien eine Neubearbeitung durch H. Ranke (s. bei diesem).

E. definierte sein Unternehmen im Horizont einer positivistischen Wissenschaftsauffassung, für die der Ausgang bei gesicherten Beobachtungsdaten die Grundlage bildete. Statt sich auf ein mythologisches Ägypten zu beziehen, das sich in phantasieanregenden Hieroglyphenbändern spiegelt, galt es für ihn, in der »chaotischen« Masse des Überlieferten (den Terminus Chaos benutzt er in diesem Zusammenhang öfters) Schichten freizulegen, die eine kontrollierte Untersuchung überhaupt erst ermöglichten. Die Altertumsbegeisterten (für die Ägypten das Altertum schlechthin war) provozierte er schon mit dem Titel seiner ersten grammatischen Synopse, der »Neuägyptischen Grammatik«,[6] die die sprachlichen Verhältnisse in der jüngeren Überlieferung (2. Jahrtausend v. d. Z.) zum Gegenstand hat, bei der die Schreiber die Formen systematischer kontrollierten, wobei er auch weiter noch nach verschiedenen Registern differenziert, die durch sprachliche Besonderheiten ausgezeichnet sind, um homogene Teilcorpora zu bilden. Als methodische Folie dient ihm bei der Analyse die semitistische Grammatik, deren Kategorien er vor allem in der Syntax zugrundelegt, die fast die Hälfte dieses Werkes einnimmt, wenn man die syntaktischen Formen des Verbalsystems hinzunimmt.

Dieses strikt synchrone Vorgehen harmonisiert im übrigen mit der vergleichbaren Wende in der zeitgenössischen Archäologie, die mit systematisch dokumentierten Grabungen jetzt Fundstücke kontextualisierte und so gerade auch in den Museen eine Abkehr von der Ausstellung von Schaustücken in Vitrinen brachte (mit erratischen Stücken vom Antiquitätenmarkt) – E. vollzog diese Wende in »seinem« Berliner Museum systematisch mit, dessen Bestand er ausführlich in Katalogen dokumentierte. Vor diesem Hintergrund bildete sich bei ihm das Großprojekt eines ägyptischen Thesaurus heraus, das er 1897 begann. In diesem sollten die Quellen systematisch erfaßt werden: in der überlieferten Form, also nicht aufgrund einer »kritischen« Bearbeitung der Texte im Sinne eines imaginierten Ägyptischen. Die belegten Formen wurden systematisch verzettelt und chronologisch und nach Registern differenziert. Als Einschränkung diente nur die Festlegung auf das Hieroglyphen-Ägyptische, mit der das demotische Ägyptische der späteren Zeit ausgeklammert wurde, da es für E. einen zu inhomogenen Sprachbefund zeigte, vor allen Dingen aufgrund der großen Durchlässigkeit für die Kontaktsprachen.[7]

Zu diesem Vorhaben wurde eine internationale Arbeitsgruppe gebildet, die Arbeit selbst wurde aber weitgehend in Berlin durchgeführt, wohin jetzt auch Ägyptologen aus aller Welt pilgerten, um am Wörterbuch mitzuwirken.[8] Das Projekt einer vollständigen Verzettelung der Belege überstieg schnell das geplante Arbeitsvolumen und vor allem die verfügbaren Geldmittel. Seine Fortführung nach dem Ersten Weltkrieg wurde nur durch die Förderung durch die Rockefeller-Stiftung möglich, die einer der Berliner auswärtigen Mitarbeiter, G. H. Breastad, vermittelte, der selbst als Hilfskraft am Wörterbuch gearbeitet hatte. Seit 1926 konnte das Werk dann aber erscheinen: »Wörterbuch der ägyptischen Sprache«, im lexikalischen Teil 5 Bände, 1931 abgeschlossen, im Anschluß daran dann auch noch die Quellenbelege, ebenfalls wieder in 5 Bänden 1935-1955, schließlich noch zwei ergänzende Indexbände, 1950, 1963.[9] 1921 erschien für Studienzwecke noch ein kleines »Ägyptisches Handwörterbuch«, von E. gemeinsam mit H. Grapow herausgegeben.[10] Den für dieses Unternehmen erforderlichen institutionellen Betrieb baute E. mit einer beachtlichen Organisationsfähigkeit auf, wozu gehörte, daß er die entsprechenden Mitarbeiter gewinnen und ausbilden konnte, außer Kurt Sethe (1869-1934) und Hermann Grapow (1885-1967) vor allem auch Kurt Steindorff, der mit seiner systematischen Rekonstruktion der Verhältnisse im Koptischen gewissermaßen auch den Fluchtpunkt für die Dynamik der ägyptischen Sprachentwicklung definiert hatte.

Grundlegend für das Wörterbuchunternehmen war die Grammatik, die eine vorläufige Form in den 1880er Jahren gefunden hatte, dann aber durch die Menge von neuen Belegen aufgrund der jüngeren Grabungen und auch der systematischen Aufnahme an den Fundstätten in Ägypten eine fortlaufende Neubearbeitung verlangte. Nachdem E. einen umfangreichen altägyptischen Text, der in einer jüngeren, entsprechend expliziten Orthographie revidiert überliefert war, entdeckt hatte (den Papyrus Westcar der Berliner Bibliothek: eine Märchensammlung, die aufgrund ihrer narrativen Struktur auch die syntaktische Analyse erleichterte), konnte er auch eine Grammatik der Altägyptischen angehen. 1889 erschien zunächst die Analyse dieses Textes (den er auch 1890 edierte), schließlich 1894 seine »Ägyptische Grammatik«.[11] Entsprechend dem kontinuierlich wachsenden Corpus überarbeitete er diese Grammatik fortlaufend: 1902 in einer zweiten Auflage, 1911 eine dritte, 1928 eine vierte; auch die »Neuägyptische Grammatik« erschien 1933 in einer Neubearbeitung. Für das Studium erstellte er mit H. Grapow einen »Kurzen Abriß der ägyptischen Grammatik«, zuerst 1919, der auch in jüngerer Zeit in der universitären Lehre immer noch genutzt wird.[12]

Die grammatische Analyse zeigt E. als einen strukturalen Sprachwissenschaftler vor der strukturalistischen Zeit. Statt, wie bis dahin in den ägyptischen Grammatiken üblich, die Beschreibungskategorien projektiv durch die Nutzung schulgrammatischer Kategorien (Kasus, Tempus und dgl.) gewissermaßen aus den Übersetzungen der Texte zu gewinnen, extrapoliert er die grammatischen Strukturen aus den Texten in einer strikt synchronen Analyse, gestützt auf entsprechend homogene Teilcorpora. Die analytische Folie bildet dabei die semitische Sprachwissenschaft mit Hebräisch und Arabisch, die er zugleich als Moment der Dynamik der afro-asiatischen Sprachen[13] im Umbau des Ägyptischen in den Blick nimmt. Das drückt sich für ihn vor allem auch in einer relativ durchlässigen Differenzierung verbaler gegenüber nominaler Elemente aus (der schwachen Festlegung lexikalischer Elemente auf die syntaktischen Funktionen des Prädikats gegenüber seinen Ergänzungen). So zeigte er in »Eine neue Art der ägyptischen Conjugation«,[14] daß die sog. Partizipien im Verbalsystem alte finite Verbalformen sind, die er mit den semitischen Perfektivformen zusammenstellt – während die finiten Verbformen des Ägyptischen sekundär verbalisierte nominale Bildungen mit alten Possessivsuffixen sind. In der Syntax entspricht dem die Nutzung der von ihm sog. »Pseudopartizipien« in nominalen Funktionen als sekundäre Prädikate.[15]

Diese sprachvergleichende Perspektive hat er verschiedentlich weiter ausgebaut, insbes. in: »Das Verhältnis des Ägyptischen zu den semitischen Sprachen«,[16] wo er die möglichen Entsprechungen vor allem im grammatischen Bau sieht, während er im Lexikon nur Spuren finden kann, die er allerdings auch versucht, lautgesetzlich zu fassen (S. 123-125). Auf diese Weise versuchte er, ein Ursemitisch zu rekonstruieren, von dem sich das Ägyptische relativ früh abgespalten habe, mit der Folge, daß es durch Substrateinflüsse der nubischen Urbevölkerung zunehmend im Lexikon seine semitische Form verloren habe – im Gegensatz zum grammatischen Bau, zu dem er vor allem auch die Satzphonetik rechnet, mit der Konsequenz einer engen phonetischen Bindung syntaktischer Gruppen, wovon der semitische status constructus nur eine spezielle Erscheinungsform zeigt (S. 95).[17] Wie sehr er der Meinung war, damit ein solides Fundament geschaffen zu haben, zeigt sich schon daran, daß er in seinem kleinen Handwörterbuch einen Index beigibt, der hebräische und arabische Gegenstücke zu aufgelisteten ägyptischen Formen aufführt (dort S. 226-228).[18]

In seinen Arbeiten deckte E. schließlich das gesamte Spektrum der ägyptischen Überlieferung ab, insbes. auch das Koptische, wobei er gegen die zunächst noch übliche Bezugsgröße bei der unterägyptischen Varietät (das sog. Bohairische) auf der in der älteren Literatur genutzten oberägyptischen Varietät (das Sacidische) insistierte.[19] Später hat er auch hier die dialektalen Differenzen sprachvergleichend genutzt und dabei gezeigt, daß das Sacidische durchaus Spuren eines systematisierenden Umbaus zeigt, dem in einigen Fällen konservativere Formen im Bohairische gegenüberstehen, siehe z.B. »Unterschiede zwischen den koptischen Dialekten bei der Wortverbindung«.[20]

Bestimmend für E. war die Suche nach einer methodischen Grundlage. Davon abgehobene Überlegungen waren für ihn ein Horror, der der wissenschaftlichen Arbeit entgegenstand.[21] Wenn er selbst nicht umhinkam, sich von dem überlieferten Befund zu lösen, wie z.B. bei seiner historischen Rekonstruktion, beeilte er sich hinzuzufügen: »[...] wir haben uns schon von dem sicheren Boden entfernt und jeder weitere Schritt führt uns tiefer in den Sumpf der Hypothesen hinein«.[22] Professionelles sprachwissenschaftliches Handeln zeigte sich für ihn im Handwerk, nicht in der Entwicklung von Theoriegebäuden. Das war wohl auch der Grund, weshalb die zeitgenössische Diskussion der Junggrammatiker bei ihm keine Spuren hinterließ – soweit es das dort perfektionierte Handwerk betraf, wandte er dieses an, weitergehende systematische Überlegungen hielt er für überflüssig.[23] Im Gegenteil: E. war ein rigider Sprachwissenschaftler – in der Perspektive dessen, was er als sein Lebenswerk betrachtete, allerdings gewissermaßen, ohne es zu wollen.

Gerade vor dem Hintergrund seiner recht robusten deutsch-nationalen Einstellung, die auch in seiner Autobiographie deutlich wird, mit einer ungebrochen positiven Einstellung zum Kaiserreich, war die Entwicklung nach 1933 für ihn ein Schock. In seiner Autobiographie (1929, Q) konnte er noch selbstbewußt schreiben: »Ich bin sogar nicht einmal ein reiner Arier« (S. 42) und seine Familientradition stolz herausstellen. Die rassistische Repression traf ihn entsprechend tief: 1934 wurde er von den universitären Gremien ausgeschlossen, 1935 verlor er schließlich auch die Lehrbefugnis.[24] Dazu passt dann wohl auch, daß er in den letzten Monaten seines Lebens fast nur noch Französisch sprach (Schipper 2006, Q: 16).

Q: Hanisch 2001: 16-17; DBE 2005; Autobiographie: »Mein Werden und Wirken«, Leipzig: Quelle & Meyer 1929; H. Kloft als Einleitung in ders. (Hg.), »Der Nachlass A. E.«, Bremen: Universitätsbibliothek Bremen 1982: 1-15. Nachruf: G. Steindorff, in: Z. ägypt. Spr. 73/1937: 5*-7*; Würdigung: H. Grapow, in: SB Dt. AdW Berlin, Kl. Sprachen, Lit., Kunst 3/1954; Bibliographie: H. Grapow, »A. E.: Bibliographie«, Berlin: Privatdruck 1934; B. U. Schipper (Hg.): »Ägyptologie als Wissenschaft: A. E. (1854-1937) in seiner Zeit«, Berlin usw.: de Gruyter 2006. Ein Teil der Kleinen Schriften ist nachgedruckt in: A. Burkhardt/W. F. Reineke (Hgg.), »A. E. Akademieschriften (1880-1928)«, Leipzig: Zentralantiquariat 1986. Der Nachlaß liegt an der Universitätsbibliothek Bremen, s. den Katalog H. Kloft (Hg.), s.o.



[1] Auch auf Deutsch erschienen: »Die Pluralbildung im Aegyptischen«, Leipzig: Engelmann 1878 (47 S.).

[2] Die schriftlichen Denkmäler wurden bis dahin weitgehend als Elemente bildlicher Darstellung gesehen, die gewissermaßen wie diese direkt (intuitiv) gedeutet wurden. E. schuf nicht nur die Basis für eine sprachlich kontrollierte Interpretation, er zeigte zuerst einmal, wie wenig die Voraussetzungen für eine solche kontrollierte Interpretation gesichert waren. Später, nachdem er sich im Fach weitgehend hatte durchsetzen können, ironisierte er diesen Konflikt. In seiner Antrittsrede in der Berliner Akademie 1894 persiflierte er die Position seiner Gegenspieler, indem er ihnen in den Mund legte: »Wo ist die schöne Zeit hin, wo jeder Text sich übersetzen und verstehen ließ?« (zitiert bei Grapow, Q: 1954: 15).

[3] W. Schenkel, »Einführung in die altägyptische Sprachwissenschaft«, Darmstadt: Wiss. Buchges. 1990; auch bei A. Gardiner, »Egyptian Grammar«, Oxford: Griffith Institute 1927 , Reprint der 3. Auflage (1957) 2001: 16-17.

[4] Preuß. AdW Berlin, Phil.-Hist. Kl. 1901 (52 S.). Diese Distanz zum Gegenstand, der nicht geliebt wird, hat E. mit anderen Pionieren seiner Generation gemeinsam, s. etwa Boas.

[5] 3. Aufl. Hildesheim: Gerstenberg 1984 (zuerst 1885).

[6] Leipzig: Engelmann 1880 – wohl die Habilitationsschrift.

[7] Die Entscheidung hat aufgrund der zentralen Rolle, die dieses Wörterbuch in der Ägyptologie gespielt hat und immer noch spielt, zu einer gewissen Schieflage in der Ägyptologie geführt, siehe dazu Schenkel in: Schipper, Q: 2006: 242.

[8] Einer davon war der Engländer Gardiner, der sich auch in seinem späteren Werk, mit dem er die Autorität in der englischsprachigen Ägyptologie wurde, als E.'s Schüler bezeichnete (in seiner Grammatik, s.o., S. 14*).

[9] Derzeit im Nachdruck der 4. Aufl. Berlin: Akademie 1992. Zur Entwicklung des Wörterbuchunternehmens siehe Seidelmayer 2006 (in Schipper Q), außerdem »Altägyptisches Wörter der berlin-brandenburgischen Akademie der Wissenschaften«, http://aaew.bbaw.de/wbhome/Broschuere/index.html (Jan. 2009).

[10] Nachdruck Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1987.

[11] Berlin: Reither & Reichardt.

[12] Nachdruck Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1993.

[13] Der Terminus findet sich allerdings bei ihm noch nicht!

[14] In: Z. ägyptische Sprache und Altertumskunde 27/1889: 65-84.

[15] An diese Arbeiten schloß später dann Polotsky an, s. bei diesem.

[16] In: Z. Dt. Morgenländische Ges. 46/1892: 93-129.

[17] Ähnlich auch in einem späteren Aufsatz zum Verbalsystem »Die Flexion des ägyptischen Verbums«, SB Preuß. AdW Berlin, Phil.-Hist. Kl. 1900: 317-353.

[18] In der Semitistik sind diese Rekonstruktionsversuche mit Vorsicht aufgenommen worden, siehe z.B. Carl Brockelmann, »Grundriß der vergleichenden Grammatik der semitischen Sprachen«, Berlin: Reuther & Reichhardt 1908 (2 Bde) Band 1: 3.

[19] Das Bohairische ist die Grundlage des kirchlich (liturgisch) genutzten Koptischen.

[20] In SB der Berliner AdW 1915: 180-185.

[21] Das wird deutlich vor allem bei seinen oft auch sehr scharfen Rezensionen gegenüber phantasievollen Zeitgenossen, z.B. Carl Abel, der ihn mit der Vorstellung vom »Gegensinn der Urwörter« nervte (s. von diesem »Über den Gegensinn der Urworte«, Leipzig: Friedrich 1884 – ein Buch, das später in Freuds Werk eine Schlüsselrolle bekam; s. dessen gleichbetitelten Aufsatz von 1910 [in: Ges. Werke 1945, Bd. 8: 216-221] und in seiner »Traumdeutung« (1900, 8. Aufl. 1929 [Ges. Werke Bd. 2-3: 323]). E. riet Abel, methodisch kontrollierte Wortfelduntersuchungen zu belegten Formen durchzuführen, s. seine Rezensionen in der Z. Dt. Morgenländ. Ges. 32/1878: 763-766 und ergänzend Deutsche Literaturzeitung 35/1887: Sp. 1237-1239, wo er ihn als unqualifizierten Dilletanten abfertigt; s. dazu Abels Entgegnung »Gegen Herrn Professor Erman. Zwei ägyptologische Antikritiken«, Leipzig: Friedrich 1887.

[22] In: Z. Dt. Morgenländ. Ges. 46/1892: 129.

[23] Daraus kann aber nicht geschlossen werden, daß er keine systematische sprachwissenschaftliche Vorgehendweise praktizierte, wie es bei Schenkel (in: Schipper Q: 238) anklingt.

[24] Anders Grüttner/Kinas 2007: 159.