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Lentz, Otto Helmut Wolfgang

Geb. 23.2.1900 in Hameln, gest. 8.12.1986 in Marburg.

 

L. war Iranist, der außer philologisch zu den älteren Sprachstufen (Avesta, Altpersisch) vor allem zur Erschließung der mitteliranischen Quellen und zu Beschreibung der neuiranischen Dialekte beigetragen hat. Nach der Promotion 1923 in München machte er zunächst eine Bibliothekarsausbildung und war dann seit 1924 bei der Preußischen Akademie in Berlin (bei Lüders) als »wissenschaftlicher Hilfsarbeiter« beschäftigt. Aus rassistischen Gründen wurde ihm nach 1933 eine Habilitation und eine akademische Karriere verweigert, obwohl er bereits ausführliche Publikationen vorgelegt hatte und mit Unterstützung der »Notgemeinschaft« auch als sprachwissenschaftlicher Spezialist  an Forschungsexpeditionen teilnehmen konnte (1934 zum Hindukusch, vorher schon 1928 zum Pamir-Gebiet). An der Akademie arbeitete er zunächst eng mit Henning zusammen. Die Arbeit an der Akademie konnte er (als »Mischling zweiten Grades«) bis 1942 fortsetzen, als er zum Wehrdienst eingezogen wurde. Nach dem Krieg mußte er sich zunächst mit verschiedenen Jobs durchschlagen, bis er 1950 eine Stelle an der Universität Hamburg erhielt, wo er 1951 habilitierte. 1954 wurde er zum a.o. Professor ernannt, 1964 zum ord. Professor. Nach der Emeritierung 1968 ging er nach Marburg, wo er seine Forschungen fortführte.

Q: Nekrolog (mit ausführlicher Bibliographie) von H.-P. Schmidt in: Zt. dt. Morgenländ. Ges. 139/1989: 1-20. Hinweis von R. Schmitt (Histor. Sprachforsch. 124/2012: 310).

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