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Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945

Begründet von Utz Maas

 

Diese biographische Datenbank basiert auf einer stark erweiterten und überarbeiten Version des zweibändigen Katalogs zur Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher, Tübingen: Stauffenburg, 2010 von Utz Maas (s. Vorbemerkung).

Die Datenbank stellt Biografien und wissenschaftliche Profile von Sprachforscherinnen und Sprachforschern vor, die im Nationalsozialismus aus rassistischen oder politischen Gründen verfolgt wurden. Bei vielen führte dies zur Emigration oder zum Leben im Untergrund, für einen Großteil der Betroffenen bedeutete es Ermordung oder Freitod. Die Einträge stellen heraus, welchen Beitrag die untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer über die Kerngebiete der Linguistik hinausgehenden Sprachforschung geleistet haben.

Seit Februar 2018 betreut das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (Berlin) auf Wunsch von Utz Maas die Datenbank und führt sie in seinem Sinne weiter. Über die gemeinsame alphabetische Liste sind zum einen die 364 mit dem Logo und dem Namen von Utz Maas gekennzeichneten Beiträge aufrufbar. Sukzessive sollen weitere unter ZfL-Betreuung entstandene Artikel eingefügt werden, die am Logo des ZfL und der namentlichen Unterzeichnung des jeweiligen Verfassers erkennbar sind.


Publikation

Utz Maas' zweibändige Publikation war 2010 im Stauffenburg Verlag erschienen und kann unter folgendem Link bestellt werden.

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Medienecho

 

Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft (2017)

"Das Spektrum der von Maas in jahrzehntelanger Arbeit untersuchten sprachwissenschaftlichen Themen und Entwicklungen, die während der Zeit von 1933 bis 1945 bei ‚Opfern‘ wie ‚Tätern‘ ihre je eigene Wirkung hatten, umfasst alle Disziplinen, die sich durch ihre Professionalisierung im 19. Jahrhundert neben einer noch nicht trennscharf zu definierenden ,Sprachforschung‘ als ,Sprachwissenschaft‘ etablieren konnten: von der Afrikanistik bis zur Vergleichenden Sprachwissenschaft, die Germanistik selbstverständlich inbegriffen. Bei der ausführlichst, bis ins 18. Jahrhundert zurückgreifenden Darstellung der Fachgeschichten, ihrer theoretischen und methodologischen Begründungen hält sich der Verfasser bewusst von einer sonst gern bemühten rein ideengeschichtlichen Betrachtungsweise fern, weil sie die individuellen Positionen und Leistungen der beteiligten Forscher und Forscherinnen, die für ihn im Mittelpunkt des Interesses auch dieser Publikation stehen, zu leicht unterschlägt."

Horst Dieter Schlosser, in: Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft, Bd. 9, H. 1-2, Online erschienen: 04.01.2017 | Link zur ausführlichen Besprechung


Zeitschrift für Sprachwissenschaft (2016)

„Grundlage und Kern des Ganzen ist eine überaus beeindruckende Prosopographie […]. Die Kenntnisnahme und Bewusstmachung der politisch bedingten Deformation auch der Wissenschaft in der NS-Zeit ist wie in anderen Bereichen auch in der Linguistik lange verhindert, verdrängt oder einfach versäumt worden, und die von Utz Maas mit wechselnden Mitarbeitern über vier Jahrzehnte mit großer Energie, Geduld und Kompetenz erarbeitete Dokumentation ist noch immer eine Rarität.“

Manfred Bierwisch, in: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 2016; 35(2), 217-222 | Link zur ausführlichen Besprechung


H-Soz-Kult (2011)

"Die vorzüglichste Qualität dieses Katalogs liegt aber in der Aufarbeitung von Biographien vieler Wissenschaftler (darunter nicht zuletzt auch ein erhöhter Anteil von Frauen), die heute aus den unterschiedlichsten Gründen weitgehend vergessen sind. Ihre Aufnahme bedeutet nicht nur eine späte Anerkennung, sondern eröffnet weitreichende Perspektiven auf die personale Ausdifferenzierung eines wissenschaftlichen Feldes, das ja nicht nur aus einigen wenigen Klassikern, sondern im Wesentlichen aus einer „Normalforschung“ besteht."

Dirk Naguschewski, in: H-Soz-Kult 08.04.2011 | Link zur ausführlichen Besprechung


Süddeutsche Zeitung (2010)

„Maas hat damit etwas geschaffen, für das sonst ganze Forschergruppen eingesetzt werden. Er hat etwa 700 Titel der Sekundärliteratur ausgewertet und synthetisiert, zahlreiche Zeitzeugen befragt und in allen einschlägigen Archiven recherchiert. […] Maas hat ein Standardwerk verfaßt, das für viele Jahre Maßstäbe setzt. Es verbindet in beeindruckender Weise Recherche, Dokumentation, Bibliographie und wissenschaftsgeschichtliche Darstellung und ist zugleich ein wichtiges Zeugnis der deutschen Erinnerungskultur.“

Frank-Rutger Hausmann, in: Süddeutsche Zeitung 03.09.2010, Seite 14.