Strauß, Otto
S. war Indologe, mit einem Schwerpunkt bei der (alt-)indischen Philosophie. Neben der philologischen Bearbeitung sprachlicher Fragen in den überlieferten Quellen hat er sich auch systematisch mit der indischen Sprachphilosophie auseinandergesetzt, insbesondere da, wo sie eng an die Grammatikanalyse des Sanskrit gebunden ist. Insofern ist S. im weiteren Sinne auch zur Sprachforschung zu rechnen.
Nach dem Studium der Indologie, Philosophie und Kunstgeschichte in München, Berlin und Kiel promovierte er 1905 in Kiel, wo er auch 1911 mit einer Venia für Sanskrit habilitierte. Von 1913-1920 hatte er eine Professur an der Universität Kalkutta, wurde aber von 1915 an interniert. 1920 kehrte er nach Kiel zurück, wo er seit 1921 a.o. Professor, seit 1928 ord. Professor für Indologie war. 1935 wurde er aus rassistischen Gründen entlassen; 1939 emigrierte er in die Niederlande, wo er 1940 verstarb.
Q: Biographie und Bibliographie in: F. Wilhelm (Hg.), »O. S. – Kleine Schriften«, Wiesbaden: Steiner 1983: vii-xix. Hinweis von R. Schmitt (Histor. Sprachforsch. 124/2012: 310).