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Weiner, Karl

Genauere biographische Angaben waren nicht zu ermitteln.

 

W. kam vermutlich 1938 nach dem »Anschluß« in die Türkei,[1] wo er in Istanbul an der damals von Auerbach geleiteten Hochschule für Fremdsprache (Yabanci Diller Yüksek Okulu, s. bei Spitzer) als Dozent für Deutsch eingestellt wurde. Dort arbeitete er eng mit Tietze zusammen, mit dem er auch gemeinsam im Free Austria Movement aktiv war, nicht zuletzt auch bei der Organisation von Hilfsaktivitäten für Emigranten, als diese nach Abbruch der diplomatischen Beziehungen in Anatolien interniert wurden, er selbst aber offensichtlich seinen Dienst in Istanbul fortsetzten konnte. Er blieb (wie auch Tietze) nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Türkei und war auch weiterhin im Verband der Österreicher im Ausland (als Nachfolgeeinrichtung für das Free Austria Movement gegründet) tätig. Zuletzt (?) war er offensichtlich Lektor für Deutsch an der Technischen Universität (Ingenieurshochschule) in Istanbul.

Er veröffentlichte im Verlag der Istanbuler Universität didaktische Lehrwerke zum Deutschen, u.a. mit B. Batıman »Almanca Okuma Kitabi«,[2] mit offensichtlich selbst erstellten Lesetexten fachsprachlichen Zuschnitts, die durch ein Deutsch-Türkisches Glossar erschlossen werden.

Q: Widmann 1973; M. Egger, »Österreichische WissenschaftlerInnen in der Emigration in der Türkei von 1933 bis 1946«, (unveröff.) Diplomarbeit, Universität Graz 2010. Hinweise und Materialien von C. Schroeder. Hinweise von M. Egger.
 


[1] So Widmann, in den von Egger (Q) genutzten Quellen ist davon die Rede, daß er schon seit 1936 in der Türkei gewesen sei.

[2] Istanbul: Universite Matbaası Komandit 1946.