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Baader, Theodor Ludger

 

Geb. 25.4.1888 in Münster/Westf., gest. 16.4.1959 in Hiltrup b. Münster.

Nach dem Abitur 1910 in Münster dort Studium der Ger­manistik, vergl. Sprachwissenschaft und Ge­schichte. 1913 Promotion (Datum des Rigorosums, Dissertation: »Historische Übersicht des osnabrüc­kisch-teck­lenburgischen Vokalismus«; Betreuer war Jostes).[1] 1914-17 Kriegsteilnahme, 1917 in Frankreich in Gefangenschaft, von Kriegsende bis Juni 1919 in der Schweiz inter­niert. Während des Zwangsauf­enthaltes in der Schweiz unterrichtete er an der Deutschen Aus­landsschule in Bern und setzte dort sein Studium fort, wo er vor allem wohl bei Jaberg die Me­thoden der mo­dernen Dialekto­logie ken­nenlernte. Nach der Rückkehr nach Mün­ster stellte ihn Jo­stes am Westfälischen Wörter­buch ein; 1920 legte er das Staatsexa­men ab und ha­bilitierte zugleich an der Uni­versität.[2]

 

1923 erhielt er die Pro­fessur für Sprachwissenschaft des Deutschen an der neugegründeten katholischen Uni­versität Nijmegen; dafür waren wohl nicht zuletzt konfessionelle Gründe maßgeblich (s. van Gemert, Q). Er hatte das Fach in seiner ganzen Breite, mit Einschluß der Mediävistik zu vertreten und dabei einen besonderen Lehrauftrag auch für Keltisch (im Rahmen der Anglistikausbildung gefordert).[3] 1936-1937 fungierte er als Rektor. Nach der Besetzung der Niederlande agierte er offen im Sinne des Besatzungsregimes, involviert auch in universtätsinterne Querelen (s. van Gemert, Q). Das drückt sich auch in seinen Publikationen aus dieser Zeit aus, in denen er »rassenkundliche« Akzente setzte, so in »Het ras in de Duitsche dichtkunst«,[4] wo er sich die Auffassungen zur »Rassenseele« von H. F. K. Günther und L. F. Clauss zueigen macht und sich auf Rosenbergs »Mythus«[5] beruft, aber auch W. Schmidts kritische Position aufführt.[6] Nach dem Vorrücken der alliierten Armee in den Niederlanden im Herbst 1944 floh er nach Deutschland, wo er seitdem als Privatge­lehrter auf sei­nem hei­matlichen Hof in Hil­trup (heute in der Stadt Melle eingemeindet) wei­terarbei­tete.Nach dem Krieg entließ ihn die Universität Nijmegen wegen wangedrag en plichtverzuim (»ungebührlichem Verhalten und Pflichtversäumnis«).

 

Für seinen Zugang zu Sprachproblemen war offen­sichtlich seine Mu­sikalität bestimmend (der um­fangreiche Nachlaß liegt im Archiv des Westf. Wörter­buchs in Münster; dort finden sich auch zahl­reiche musika­lische Arbeiten: ei­gene Kompo­sitionen u. dgl.). Seine Arbei­ten sind bestimmt von einer hy­perdetaillierten Transkription vor allem auch im prosodi­schen Bereich (für den er auch musika­lische No­tationsweisen zuhilfe nimmt). Dabei teilen seine Arbeiten das Schick­sal von Sievers’ Schallanalyse - in der Zunft kann ihm kaum je­mand in seinen subtilen Unter­scheidungen folgen. Die (ohren-)phonetische Ge­nauigkeit ist für ihn der Ansatzpunkt einer neuen Sprachwissenschaft, s. in diesem Kontext seine »Einführung in die Lautschrift und in­strumentelle Sprachre­gistrierung«.[7]

 

Im Hori­zont von artikulatorischer/auditiver und aku­stischer/instrumenteller Phonetik diskutiert er dort die Band­breite von »enger« und »weiter« (typisierender) Um­schrift und be­klagt die Zwänge der ty­pographischen Be­schränkungen beim Druck. So glie­dert er sein Mate­rial in der Disserta­tion (und auch in späte­ren Arbeiten) nach den regi­strierten phone­tischen Typen, die er sekundär nach regiona­ler Ver­breitung und dann nach etymologischer Genese ordnet - also strikt gegenläufig zur ety­mologischen Anlage »junggrammatischer« Arbeiten.[8] Aus dem gleichen Grund ist für ihn der indirekt aufgrund von Laienno­tierungen er­stellte »Deutsche Sprach­atlas« weitgehend un­brauchbar. Sein Le­bensprojekt war ein eigenes Atlaswerk für den westfälischen Raum, zu dem er von Münster aus systematisch Umfragen vor­nahm und in seiner Habilitations­schrift wie auch in dem eben­falls nur hand­schriftlich nachgelasse­nen Werk »Laut- und For­menlehre der osna­brückisch-tecklenburgischen Mundar­ten« (ca. 1920 - in seiner Habi­litationsschrift be­zieht er sich darauf als auf seine »Grammatik«) schon eine ganze Reihe von Kar­ten mit Isoglossen vor­legte,[9] mit einer sehr de­taillierten klein­räumigen Ausgliede­rung.[10] Die­ses Werk be­trieb er planmäßig auf sei­ner niederlän­dischen Profes­sur weiter: Sein größtes in die­ser Zeit ent­standene Werk be­trifft das niederdeutsche (im Konti­nuum zum West­fälischen stehende) ostniederlän­dische Dialekt­gebiet von Twente, zu dem er auf der Basis ei­ner Heimat­mundart-Monogra­phie seines Doktoran­den Rib­bert eine dreiteilige Monographie vor­legte »Phonologie des Dialektes von Tilligte in Twente«.[11] In Band I skiz­zierte B. sein Konzept von Dialektologie als »Soziallinguistik«, wobei er die sozial-kulturellen Bin­dungen die­ses Rau­mes an die Region jenseits der Landes­grenze do­kumentiert, in Band II versucht er mit den Kri­terien einer »internen Rekon­struktion«, die vor allem Variationen in den Daten verschiedener Sprecher (aus verschie­denen Generatio­nen) ana­lysiert, eine Extra­polation der Dynamik der Spra­chentwicklung, die die Ver­hältnisse im Großraum erschließt. Ein dort angekün­digter Folgeband zur »gesamttwentischen Dialektgeogra­phie und Lexikographie« ist nicht mehr erschie­nen.

 

Auch seine späteren Veröffentlichungen als »Privatgelehrter« ste­hen in diesem Horizont, wo er mit den technischen Mitteln moderner Tonbandauf­zeichnungen die Materialerhebung für den von ihm ge­planten Atlas fortsetzte, s. etwa seinen (mit Dialekt­karten illustrierten) Bei­trag zu dem Mundartraum Lin­gen[12] sowie seine monographische Dar­stellung zu »Voxtrup. Kreis Osnabrück« in der »Lautbibliothek der deutschen Mund­arten«.[13]

 

B.s genuiner Beitrag ist wohl der Ausbau der Sieversschen Silben­schnitttheorie: Er geht von einem eigenen phonetischen Para­meter artikula­torischer In­tensität aus (»crescendo« /»decrescendo«), dessen Werte allerdings ten­denziell Einfluß auf andere Pa­rameter nehmen: zunehmende Intensität der Artikulation in der Silbe: Kürze des Vokals, fester Anschluß des Vokals an den fol­genden Konsonan­ten, Silben­grenzen im aus­lautenden Konso­nanten und evtl. Gemination; abnehmende Intensität: Länge, evtl. Dehnung des Vo­kals, loser An­schluß. Bei beiden Typen ist eine qualitative Differen­zierung des Vokals möglich: bei »crescendo« öffnender (»Brechungs-«)Diphthong, mit der größ­ten Intensität im zweiten Teil mit der größeren Schall­fülle (»Tiefdiphthong«), bei »decrescendo« schließender Diphthong (»Hochdi­phthong«).[14] Ebenfalls gut Sieverssch koppelt er diese Typen (oder doch unter­schiedliche Präferenzen für diese Typen) an verschiedene »Artikulationsbasen«, die dann auch »rassisch« be­dingt sein können (auch im Westfäli­schen gibt es für ihn verschiedene Artikulations­basen, so in der Habilitati­onsschrift).[15] Detailliert (auch mit einer Fülle graphischer Veranschaulichungen) ist in diesem Sinne auch die Darstellung des Twente­schen Dialekts (bes. Bd. I), wobei sich Ribbert dort auf die methodischen Vorgaben von B.s ent­sprechenden Vorlesun­gen in Nijmegen be­ruft.

 

Auf dieser Grundlage hat B. später etwas mono­man ge­glaubt, eine Lösung für die meisten Pro­bleme der histo­rischen Pho­nologie zu ha­ben - auch weit über die germa­nische Sprachfa­milie hinaus, s. etwa »Der Intensitäts­verlauf des germani­schen Akzentes«,[16] wo er eine »eigene Theorie« zur germani­schen Lautver­schiebung skizzierte. Er hatte ein Sy­stem von »Eigentonsystemen« entwickelt, das er an die Stelle der damals üblichen Argumentation mit Artiku­lationsbasen stellen wollte: Eine spezi­fische Cha­rakterisierung der domi­nanten Verhält­nisse des An­satzrohres in der sprachspe­zifischen Lautproduktion, die recht direkt mit physikali­schen Be­dingungen der Sprachperzep­tion (feuchtes/trockenes Klima, niedri­ger/hoher Luftdruck u. dgl.) korrelieren sollte. So konnte er ge­wissermaßen »ableiten«, in welchen Räu­men wel­che Eigentonsysteme zu­hause waren.[17] Da er diese Kon­struktion mit sehr spezi­fischen phone­tischen Aussagen kop­pelte, postulierte er sol­che apodiktisch auch für die vor- und frühgeschichtli­chen Sprachsysteme: Für die im Seeklima wohnenden Germanen ein Sy­stem mit Fri­kativen - anders als bei den kontinentalen Indogerma­nen. Die sog. zweite Lautver­schiebung war für ihn folgerichtig keine indoger­manische Spra­chentwicklung, sondern der Spie­gel der (nicht-indoger­manischen) Sprachstruktur der Germanen nach ihrer Unterwer­fung/»Indogermanisierung«.

 

Er entfaltete eine ungemein rege Publikationsaktivi­tät, vor allem in den dialektologischen Zeitschrif­ten (Theutonista, Z. f. dt. Mundarten u. a.), in denen er seine Überlegungen zur Dia­lektgliederung des Westfäli­schen vor­trug, immer mit recht originel­len Ansätzen, die Beobachtungsakri­bie mit ungehemm­ter Freude am transhi­storischen »Durchgriff« zu ar­chaischen Sprach­strukturen verdoppelte (im Westfäli­schen, ein­schließlich der ost­niederländischen Region entdeckte er so ein anglo-friesi­sches Struktursub­strat, s. auch sei­nen o. g. »Lingen«-Beitrag). Dabei war er jeweils bemüht um breit­gestreute Ver­gleiche auch mit recht entlegenen Sprachen. Systematisch hat er seine Vergleiche im Rahmen der ger­manischen Sprach­wissenschaft ausgebaut, wo er auch Stu­dien zum Gotischen und Altnordischen vor­legte.

 

Er begriff sich dabei aber nie als »provinzieller« deut­scher Dia­lektforscher - ab­gesehen von den von ihm angeführ­ten Ver­gleichsbeispielen, oft aus recht entlege­nen Sprachen, bemüht er immer extensiv die neueste in­ternationale Litera­tur (in der deut­schen, erst recht in der niederdeutschen Dialektolo­gie war er da­mit ein Uni­kum!); in seiner Habilita­tionsschrift bezog er sich vor allem auf die fran­zösische Schule, und zwar nicht nur deren phoneti­sche Richtung (Rous­selot), sondern skiz­zierte expli­zit die »sociologie lingui­stique«, von Gil­liéron bis Meillet als sein Be­zugssystem. Seine Ambi­tionen gin­gen weit über die Dialek­tologie hin­aus. So produzierte er ein ausführliches Werk »Die identifizierende Funktion der ich-Deixis im In­dogermanischen« (1929), das Meillet aufgrund der offen­sichtlich unzureichenden Kenntnisse des ange­führten griechi­schen, indischen, arme­nischen Materi­als mit der lakonischen Bemer­kung qualifizierte: »Simple er­reur à négliger«.[18]

 

In diesem Feld hatte er noch größere Ambitionen: in »Aus einer Sprachlandschaft Alteuropas«[19] kündigte er ein großes Werk an, das die Spuren der vorindoeuropäischen Verhältnisse in den Substratwirkungen in den jüngeren Sprachen rekonstruieren will, hier am Beispiel einerseits des thrakischen Substrats im Gotischen auf dem Balkan gegenüber dem etruskischen Substrat bei dem späteren Gotischen in Oberitalien.

 

B. lag offensichtlich quer zu allen zeitge­nössischen diskur­siven Formationen. Sein »Fundamentalismus« zeigt Überein­stimmungen mit völkischen Argumentationsstruktu­ren (emphatisch zitiert er in Bd. III/1939 der Twente-Monogra­phie Fritz Stroh und Georg Schmidt-Rohr, s. in der Einlei­tung), richtete sich aber explizit gegen rassi­stische Ansich­ten (mehr oder weniger deutlich so gegen »nordische« Auffas­sungen der »Germanenfrage« in dem o. g. Aufsatz über das ger­manische Konsonan­tensystem von 1939). Hier hatte er auch keine Berührungsängste gegenüber entsprechend fundamentalistischen Institutionen; so publizierte er z.B. als Parallele zu ent­sprechenden Sprachursprungsspekulationen über Schnalzlaute in den germanischen Sprachen bei der »Deutschen Gesellschaft für Tier- und Ursprachenforschung«. In diesem Umfeld war er allerdings be­merkenswert positivistisch (und wurde daher auch von dem Vorsitzen­den der Gesellschaft, G. Schwidetzky, in einer Nachbemerkung »korrigiert«). Gelegentlich sind bei B. aber doch auch Ho­mologien zur Argumentati­onsfigur des »Rassestils« deutlich, wenn er eine romani­sche und germani­sche Geisteshaltung (»germaanse geestes­houding«) transhisto­risch ausge­rechnet auch bei »Grenzland«-Pro­blemen reklamiert (etwa den Straßburger Gottfried emphatisch in eine »duitse stad« versetzt), so ausgerechnet in seiner Nijmegener Rekto­ratsrede von 1936.[20] Seine eigenwillige Position in der deutschen Sprachwis­senschaftsszene zeigt sich auch in der Art, in der er sich an den phonolo­gischen Debat­ten der Zeit beteiligte, auch im direkten Kontakt mit dem Pra­ger Linguisten­zirkel.[21] In der Gedenkschrift für Trubetzkoy (Bd. 8/1939 der »Travaux«) hat er dort einen  Bei­trag zur Re­konstruktion des germanischen Konso­nantensystems publiziert.

 

Eine Ausnahme in der deutschen Sprachwis­senschaftsszene war B. auch, indem er sich an den phonolo­gischen Debat­ten der Zeit beteiligte, wo er Beiträge zu Fragen der diachronen Phonologie zu den »Travaux« des Pra­ger Linguisten­zirkels bei­steuerte (u. a. der Bei­trag zur Re­konstruktion des germanischen Konso­nantensystems in Bd. 8/1939, der Gedenkschrift für Trubetzkoy). Die von ihm dabei herausge­stellte Abgrenzung von der tradierten akademi­schen Tradi­tion in Deutschland kontrastiert mit seiner beschränk­ten Einsicht in die methodolo­gischen Konsequenzen des Struk­turalismus (was er mit anderen Teilnehmern dieser Debatte teilte, s. bei Bühler und Trubetzkoy). Das Pho­nem ist für ihn eine »Lautvorstellung«, auf die er gewissermaßen spekula­tiv direkt Zugriff hat - man vermißt ge­rade auch in den materialrei­chen Darstel­lungen wie der Monogra­phie zu Twente jede operationale Kontrolle der phono­logischen Typisierun­gen. In diesem Sinne eignete er sich auch, ansonsten bemer­kenswert auf­geschlossen, Trubetzkoys Konzept der »Morphonologie« an (s. den dazu bestimmten Twente-Bd. II/1938). Die von ihm gese­hene (und an seine Schüler weitergege­bene!) Notwendig­keit, sich mit den neueren Ent­wicklungen auseinanderzu­setzen, ist für sich genommen bemerkens­wert. Trotzdem ist für seine eigenen Arbei­ten typisch, was er als letzte Ar­beit vorgelegt hat, eine Mundar­taufnahme in der von Zwirner[22] einge­richteten »Lautbibliothek der deut­schen Mund­arten«: »Voxtrup. Kreis Osna­brück« (s. Fn. [12]). Extrem »eng« transkri­biert, bes. in Hinblick auf Satzpho­netisches und Silben­schnittprobleme, mit einer Fülle von histori­schen und dia­lektgeographischen Anmerkungen - aber ohne Spur phono­logischer Analyse.

 

Seine verquere Stellung in der Fachöffentlich­keit spie­gelt sich in seiner Festschrift:[23] Bis auf drei kommen alle Bei­träge aus dem nieder­ländisch-flämi­schen Raum - die drei deutschen Beiträge sind nicht sprachwissen­schaftlich. Bei der Tabula gratulatoria ist das noch deutli­cher: außerhalb des niederländi­schen Sprach­raums werden nur wenige genannt, in Deutschland vor allem zahlreiche Famili­enangehörige und private Bekannte - die internationale Fachöffentlich­keit ist aber durch Phone­tiker wie Menzerath, Selmer (Oslo) und im­merhin A. Bas­set (Berberforscher, Algier), V. Brøndal (Kopenhagen), A. Sommerfelt (Oslo) vertreten.

 

Q: V; Kürschner; DBE 2005; IGL (C. Janssen); G. van Gemert, Von Kosch bis Kluge. Achtzig Jahre Germanistik in Nijmegen, in: T. Naaijkens (Hg.), »Rückblicke, Ausblicke. Zur Geschichte der Germanistik in den Niederlanden« (= Utrechter Blätter. Research Review on German Language and Literature, 1), Utrecht: Igitur 2009: 121-140. Hinweise von H. Niebaum u. G. Mül­ler (Archiv des Westf. Wörterbuchs).

 

 

 


 

[1] Ge­druckt erst 1920, Münster: Aschendorff.

 

[2] Die Habilitationsschrift: »Zur Dialektgeographie Westfa­lens« ist eine Ausarbeitung seiner in diesem Jahr publizierten Dissertation, s. FN [1]. Sie ist jetzt mit der Dokumentation der Dissertation von H. Niebaum wieder zugänglich gemacht worden: https://www.mundart-kommission.lwl.org/media/filer_public/b6/1a/b61af026-b731-41e0-b7e9-a59ab8b26ce3/baader_dialectgeographie_1920_2020.pdf (abgerufen am 10.7.2010). Teile bzw. (hand­schriftliche) Vorarbeiten finden sich als Kopien im Archiv des Dt. Sprachat­las, Marburg. Darauf stützten sich ältere Darstellungen (auch meine eigenene).

 

[3] Nach Janssen (Q) war die Denomination »Keltische und Germanische Sprach- und Literaturwissenschaft (außer der hochdeutschen Literaturwissenschaft und der neuenglischen Sprach- und Literaturwissenschaft)«.

 

[4] In: De Schow: tijschrift gewijd aan het kultureele leven in Nederland 3/1944: 268-292, 379-385. Der geplante dritte Teil ist wohl nicht mehr erschienen, die Zeitschrift wurde nach dem Erscheinen des Bandes 5/1946 eingestellt.

[5] Rosenberg, Alfred, »Mythus des 20. Jahrhunderts«, München: Eher 136. Aufl. 1938 (Erstveröffentlichung 1930).

 

[6] Eine besondere Untersuchung wäre hier nötig zu B.s katholi­scher Einbindung - die sicher auch ein Argument für die Beru­fung an die »Katholische Universität« Nijmegen war. Sein Förde­rer (außer dem nicht weniger katholi­schen Doktorvater Jostes in Münster) war der niederländi­sche Jesuitenpater und Professor van Ginneken, den er in ent­sprechendem Kontext auch würdigte (in der mir leider nicht zu­gänglichen Zeitschrift Die Gerade Linie. Zeitschrift für den ka­tholischen Menschen, Berlin, Jg. 1937). Sein wichtigster Schü­ler war der Karmeliter-Pa­ter Thomas Rib­bert (s.u.). Zu weiteren Einbindungen in Katholische Organisationen s. Janssen (Q).

 

[7] Nijmegen: Centrale Druckerei 1933 - als Grundlage für die von ihm dort initiierten Studien, die wie dieser Band in der von ihm hg. Reihe »Disquisitiones Carolinae. Fontes et Acta Philologica et Histo­rica« erschienen, hier Bd. III.

 

[8] Eine für B. al­lerdings nicht evi­dente Analogie besteht hier zu der gleichen Art unortho­doxer »Synchronie« bei E. Lewy.

 

[9] Beide Arbeiten liegen in Ko­pie im Archiv des Deut­schen Sprachatlas in Marburg.

 

[10] Diese weicht im übrigen gerade auch von den von der Münste­raner Arbeitsstelle des Westfäli­schen Wörterbuchs (Niebaum, Wortmann u.a.) in den letz­ten Jahren aufgrund der DSA Befunde pu­blizierten Gliederungen und Karten be­trächtlich ab (B.s Nach­laß ist erst Ende der 70er Jahre in Nijmegen wieder zugänglich geworden; Hinweis von H. Niebaum).

 

[11] Alle erschienen in der erwähnten Reihe »Disquisitiones« (Nijmegen: Centrale Druckerei), Bd. I/1933, Bd. II/1938, Bd. III/1939 (Bd. I und II gemeinsam mit R.).

 

[12] In: »Der Landkreis Lingen«, Bremen: Dorn 1954: 234-242.

 

[13] Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1961 - also postum.

 

[14] S. bes. »Der Intensivierungsverlauf des germanischen Akzents«, in: »Mélanges de linguisti­que et de philologie offerts à Jaques van Ginne­ken", Paris 1937: 231-255.

 

[15] Im Sinne dieser Überlegungen hat auch Trubetzkoy in sei­nen »Grundzügen« (1939) argumen­tiert. Mangels an­gemessener instrumen­teller Meßverfahren sind sie in der apparati­ven Nach­kriegsphonetik au­ßer Mode gekommen; mit den flexibleren neueren Geräten sollte versucht wer­den, sie für die derzei­tige sprach­wissenschaftliche Diskus­sion wieder zurückzugewinnen (s. z.B. Maas/Tophinke 1991).

 

[16] In: »Mélanges de linguistique et de philologie of­ferts à Ja­ques van Ginneken«, Paris 1937: 231-255.

 

[17] S. etwa noch »Die Vermischung gegensätzlicher Eigentonsy­steme im Germanischen«, in: »Akten des 3. Internationa­len Phone­tik Kon­gresses«, 1938: 364-72.

 

[18] Bull. Soc. Ling. Paris 30/1930: 52-53.

 

[19] FS J. Schrijnen 1929: 311-316.

 

[20] »Middeleuwse Geestestypen«, Nijmegen: Dekker & van de Vegt, vgl. bes. S. 20 u. 25. Im übrigen ist das wohl seine einzige explizit mediävistische Publikation.

 

[21] S. dazu Ehlers (2005).

 

[22] Eine andere marginale Figur des Prager Kreises.

[23] »Album Philologicum voor Prof. Dr. Th. B.«, Tilburg: Beuken 1939